Hospizkosten für Angehörige

Wenn ein geliebter Mensch in ein Hospiz aufgenommen wird, ist das oft mit vielen Fragen und Sorgen verbunden – auch in finanzieller Hinsicht. Angehörige befürchten hohe Kosten und wissen oft nicht, wie ein Hospizaufenthalt finanziert wird. Auf dieser Seite geben wir Ihnen alle relevanten Informationen zu Hospizkosten, finanzieller Unterstützung durch die Krankenkassen sowie Anworten auf die Frage, wie ein Hospiz sich finanziert.

Blauer Sessel hinter einem Tisch mit Blumenvase

Was kostet ein Hospizplatz?

Für Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung und dessen Angehörige fallen in der Regel keine Kosten für die Unterbringung in einem Hospiz an. Privatversicherte können die Leistungen aus der privaten Pflegeversicherung in Anspruch nehmen.

Gibt es bei Hospizkosten einen Eigenanteil?

Für den Aufenthalt in einem Hospiz fallen für die Patienten und ihre Angehörigen keine Eigenkosten an. Alle notwendigen Kosten werden entweder durch die Krankenkasse, Pflegeversicherung oder Spenden abgedeckt. Angehörige können sich somit ganz auf die gemeinsame Zeit mit ihren Liebsten konzentrieren.

Finanzierungsmöglichkeiten bei fehlender Versicherung

Falls ein Patient nicht versichert ist oder die Kosten nicht vollständig von der Krankenkasse übernommen werden, gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Staatliche Hilfen und Härtefallregelungen können in solchen Fällen greifen und unterstützen. Zudem können Wohlfahrtsverbände oder karitative Einrichtungen finanzielle Unterstützung anbieten. Auch die Hospize selbst haben oft Spendentöpfe, um bedürftige Patienten zu unterstützen und ihnen dennoch die notwendige Versorgung zu ermöglichen.

Dachterrasse Ricam Hospiz Delbrückstraße

Was leistet ein Hospiz?

Ein Hospiz bietet nicht nur einen Rückzugsort für schwerkranke Menschen, sondern stellt sicher, dass diese ihre letzten Lebenstage in Würde und ohne Schmerzen verbringen können.

Hospize bieten umfassende medizinische Betreuung, Schmerztherapie und psychosoziale Unterstützung an. Die Kosten für Medikamente, Heil- und Hilfsmittel, wie z. B. Physiotherapie sind nicht im Leistungsumfang des Hospizes enthalten. Auch Dienste wie Friseur oder Fußpflege müssen bei Bedarf gesondert organisiert werden.

Neben der Betreuung der Patienten bieten viele Hospize auch Unterstützung für die Angehörigen. Dazu gehören psychologische Beratungen, Trauerbegleitung und in manchen Fällen auch Unterkünfte für nahe Angehörige, die den Patienten im Hospiz begleiten möchten. Diese Angebote sollen den emotionalen Druck auf die Familie mindern und eine bestmögliche Unterstützung in dieser schwierigen Zeit bieten. Auch Nachsorgeangebote, die über den Tod hinausgehen, sind häufig Teil des Leistungsspektrums eines Hospizes.

Die Leistungen eines Hospizes variieren zwischen den verschiedenen Einrichtungsarten:

  • ambulante Hospize
  • stationäre Hospize
  • Tageshospize
  • spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
  • Palliativstationen in Krankenhäusern.

Wie lange kann man im Hospiz bleiben?

Wie lange ein Aufenthalt in einem Hospiz dauert, hängt von der gesundheitlichen Verfassung des Patienten ab. Es gibt keine festgelegte Obergrenze, da der Aufenthalt so lange gewährt wird, wie eine palliative Betreuung notwendig ist. Das medizinische Team im Hospiz bewertet regelmäßig den Zustand des Patienten, um den Bedarf an fortgesetzter Betreuung zu prüfen.

Wie lange zahlt die Krankenkasse den Hospizaufenthalt?

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Hospizaufenthalt für die gesamte Dauer der palliativen Betreuung. Solange der Patient eine medizinische Notwendigkeit für den Hospizaufenthalt hat, werden die Kosten vollständig durch die Krankenkassen gedeckt, ohne zeitliche Begrenzung.

Ein Antrag wird ausgefüllt

Wie wird der Antrag für einen Hospizplatz gestellt?

Um einen Hospizplatz zu beantragen, benötigt der Patient in der Regel eine ärztliche Verordnung, die die Notwendigkeit einer hospizlichen Betreuung bestätigt. Diese Bescheinigung wird dann bei der Krankenkasse eingereicht, die den Antrag prüft. Zusätzlich kann der Sozialdienst eines Krankenhauses oder ein ambulanter Pflegedienst bei der Antragstellung unterstützen. Auch bei der Wahl des passenden Hospizes kann das medizinische Fachpersonal beratend zur Seite stehen, um eine individuell geeignete Einrichtung zu finden.

Sehr gerne stehen wir vom Ricam Hospiz Ihnen bei dieser Entscheidung zur Seite und beraten Sie zu den Möglichkeiten in unserer Einrichtung.

Wie werden Hospize finanziert?

Die Finanzierung eines Hospizaufenthalts erfolgt überwiegend über die gesetzlichen Krankenkassen, die bis zu 95 % der Kosten übernehmen. Die restlichen 5 % werden durch freiwillige Spenden oder Zuwendungen abgedeckt. Dieser Anteil ist notwendig, um die Versorgung umfassend und qualitativ hochwertig zu gestalten.

Tabelle Hospizkosten Hospizfinanzierung

Trotz des hohen Anteils der Krankenkassen sind viele Hospize stark auf Spenden angewiesen. Diese Spenden decken die restlichen Betriebskosten und ermöglichen zusätzliche Leistungen, die über die Grundversorgung hinausgehen. Oftmals wird durch Spenden die Arbeit von ehrenamtlichen Helfern und die Bereitstellung von besonderen Angeboten wie Seelsorge oder Freizeitgestaltung finanziert. Ehrenamtliche Helfer spielen eine große Rolle, indem sie Patienten und Angehörige begleiten und emotionale Unterstützung leisten. Ohne diese Spenden wäre der Betrieb vieler Hospize nicht in der gewohnten Qualität möglich.

Zusätzliche Kosten

Für die pflegerische und medizinische Betreuung, Unterkunft und Verpflegung entstehen für Gäste und Angehörige keine Kosten. Auch Therapien und Angebote, die zum Leistungsumfang des Hospizes gehören, jedoch nicht von den Kassen erstattet werden, wie Musiktherapie oder Trauerbegleitung, sind für Gäste und Angehörige kostenlos. Für Dienstleistungen, die auch zuhause kostenpflichtig wären und nicht zum Leistungsumfang der Kranken- und Pflegekassen oder des Hospizes gehören, wie Friseur oder Fußpflege, entstehen natürlich auch im Hospiz entsprechende Kosten, die die Gäste oder Angehörigen in der Regel direkt mit den Dienstleistenden abrechnen. Spezielle Wünsche, wie eine individuelle Betreuung, besonders spezielle Ernährungsformen oder zusätzliche Freizeitangebote, können unter Umständen privat finanziert werden müssen. Es ist ratsam, diese Kosten im Vorfeld mit dem Hospiz zu besprechen.

 

Kostenübernahme durch gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung Kostenübernahme bei Privater Kranken- und Pflegeversicherung
Die Kosten werden zu 95% durch die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung übernommen. 5% bringt das Hospiz durch Spenden auf. Für die Gäste ist der Aufenthalt kostenlos Die privaten Kranken- und Pflegeversicherungen orientieren sich an den mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen vereinbarten Kostensätzen und finanzieren ebenfalls 95%. Auch hier wird der Rest durch Spenden abgedeckt, für privat Versicherte entstehen ebenfalls keine Kosten
Die gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen rechnen direkt mit dem Hospiz ab. Das Hospiz stellt Rechnung bei der zuständigen Krankenkasse, die Versicherungsträger (Kranken-/Pflegekasse) teilen die Kosten selbständig unter sich entsprechend der aktuellen Pflegstufe auf. Für die Versicherten entstehen keine Aufwendungen. Private Kranken- und Pflegeversicherungen rechnen nur selten direkt mit dem Hospiz ab. In der Regel muss das Hospiz Rechnung bei den Versicherten oder bevollmächtigten Angehörigen stellen, die dann mit der PKV abrechnen. Hospize sind deshalb mitunter gezwungen, Kaution in Höhe der Kosten eines Monats zu erheben. Sprechen Sie uns deshalb bitte an.
Voraussetzung ist eine beantragte Pflegestufe. Falls Sie keine Pflegstufe haben, kann die Beantragung auch mit der Aufnahme durch unsere Sozialarbeiterinnen erfolgen. Auch bei der PKV wird eine beantragte Pflegestufe vorausgesetzt. Falls Sie keine Pflegstufe haben, kann die Beantragung auch mit der Aufnahme durch unsere Sozialarbeiterinnen erfolgen.
Für die Gäste entstehen durch den Aufenthalt keine Kosten für Pflege, Betreuung, Unterkunft und Verpflegung. Für privatversicherte Gäste entsteht im Vorfeld leider ein größerer Aufwand an Klärung. Während des Aufenthaltes werden die Kosten wie bei gesetzlichen Versicherten vollständig durch die PKV übernommen. Wir sind mit den privaten Versicherungsträgern in intensivem Austausch, um auch für privat Versicherte den organisatorischen Aufwand zu verringern.

Gibt es Unterschiede bei der Finanzierung zwischen stationären und ambulanten Hospizdiensten?

Die Kostenstruktur unterscheidet sich zwischen ambulanten und (teil-)stationären Hospizen. Für Gäste des stationären Hospizes und des Tageshospizes (teilstationäres Hospiz) verhandeln die Hospize Tagessätze mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen. In diesen Tagessätzen sind neben den Kosten der Pflege und Betreuung auch die Betriebs- und Unterhaltskosten der Hospize enthalten. 95% der verhandelten Kosten tragen die Kranken- und Pflegkassen, 5% müssen die Hospize durch Eigenleistung, d.h. in der Regel durch Spenden aufbringen. Ambulante Hospizdienste betreuen Menschen in ihrem Zuhause, in Pflegeheimen oder in Krankenhäusern, in der Regel durch ehrenamtliche Mitarbeitende. Diese werden von festangestellten Sozialarbeitenden und Pflegefachkräften geschult und koordiniert. Die ambulanten Hospizdienste erhalten von den Krankenkassen eine Vergütung für jede abgeschlossenen Begleitung im Jahr.

Das Ricam Hospiz bietet einen ambulanten Hospizdienst, zwei stationäre Hospize in Berlin Neukölln und Rudow sowie ein Tageshospiz (teilstationäres Hospiz) in Rudow an.

Sie haben weitere Fragen zu Hospizkosten und den Finanzierungsmöglichkeiten?