SorGaL
Sorgende Gemeinschaft am Lebensende
Das SorGaL-Projekt vom Ricam Hospiz in Berlin Rudow möchte eine sorgende Gemeinschaft aufbauen. Ziel ist es, die Lebenssituation von Menschen mit lebensverkürzenden Krankheiten und ihren Angehörigen zu verbessern.
Das Projekt SorGaL
In Deutschland wird jeder dritte Mensch, der Pflege braucht, von den Familien zu Hause betreut. Viele haben keine Angehörigen oder die Angehörige wohnen nicht immer in der Nähe, oder sie sind viel unterwegs und arbeiten. Deshalb können sie sich oft nicht selbst um ihre kranken Verwandten sorgen.
Nur wenige Menschen bekommen Hilfe in speziellen Einrichtungen, die für die Pflege am Lebensende da sind. Diese Hilfe kann den kranken Menschen als auch ihren Angehörigen viel Stress nehmen.
Deshalb möchten wir in Rudow mit der Idee namens „Sorgende Gemeinschaft am Lebensende“ (SorGaL) Verantwortung übernehmen. Wir wollen Menschen erreichen, die von dieser Unterstützung profitieren.
Was haben Sie davon?
Wir wollen eine Gemeinschaft schaffen, die für alle gut erreichbar und verständlich ist. In dieser Gemeinschaft bringen wir verschiedene Angebote in der Nachbarschaft zusammen. So können die Bewohner*innen aus Rudow und darüber hinaus, Gespräche und Unterstützung bei der Pflege ihrer schwerstkranken An-und Zugehörigen finden und sich austauschen.
Menschen am Ende des Lebens zu begleiten ist für viele Menschen schwer. Das liegt daran, dass Sterbeversorgung oft mit Trauer und Abschied zu tun hat. Das kann Angst und unsicher machen.
Das Projekt SorGaL hilft dabei. Es bringt verschiedene Angebote in den Bezirk Neukölln/Rudow und darüber hinaus. Dort können Menschen zusammen reden und sich austauschen. So wird die Angst und Unsicherheit verringert.
Das Ziel von SorGaL ist es, schwer kranken und sterbenden Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen, bis zum Schluss. Außerdem soll es den Menschen helfen, die diese kranken Menschen pflegen und begleiten.
a) Menschen mit lebensverkürzenden oder chronischen Krankheiten
Das sind Menschen, die zum Beispiel an Parkinson, Diabetes, Arthrose, Multipler Sklerose, Krebs, Demenz oder anderen chronischen Krankheiten leiden.
Für sie wird es Kontaktdaten oder Angebote geben wie :
- Beratung zu Maßnahmen, die Beschwerden lindern
- Gespräche und Unterstützung zu wichtigen Fragen bei einer begrenzten Lebenszeit
- Therapeutische und pflegerische Unterstützung
- Angebote von Seelsorge und sozialer Hilfe
b) Angehörige und nahe Personen, die pflegen
Das sind Menschen, die viel Zeit für die Pflege und Begleitung ihrer Nächsten aufwenden, oft auch im selben Haushalt leben.
Für sie wird es Kontaktdaten oder Angebote geben wie :
- Einzel- und Gruppengespräche zur Entlastung
- Beratung zu Behördengängen
- Schulungen zu Themen der Pflege
- Selbsthilfegruppen zur Unterstützung
c) Die Menschen im Stadtteil
Auch die Menschen im Stadtteil sollen über die Bedürfnisse von schwer kranken Menschen und pflegenden Angehörigen informiert werden. So können nachbarschaftliche und zivilgesellschaftliche Ressourcen genutzt und aktiviert werden.
Sie haben im engsten Umkreis plötzlich einen Pflegefall? Die pflegebedürftige Person rückt in den Mittelpunkt. Wichtig zu wissen: Niemand ist in dieser Situation allein. Es gibt zahlreiche Anlaufstellen, die in der neuen Lebenssituation unterstützen und helfen, die weiteren Schritte zu organisieren.
Hilfe gibt es bei den folgenden Anlaufstellen:
- Hausarzt oder Klinik
- Krankenkasse oder Pflegekasse
- Pflegestützpunkte der Region
- Beratungsstellen von Wohlfahrtsverbänden
- Bundesministerium für Gesundheit (online und am Telefon)
- Seniorenberatung
- Selbsthilfegruppen
Der wichtigste Schritt bei einem Pflegefall in der Familie:
Leistungen bei der Pflegeversicherung beantragen. Angehörige setzen sich mit der zuständigen Pflegekasse in Verbindung. Ein Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MD) prüft dann im Rahmen eines Hausbesuchs, ob und in welchem Ausmaß Pflegebedürftigkeit vorliegt. Je nach Pflegegrad stehen Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen verschiedene Leistungen zu.
Was oft bei vielen Menschen automatisch abläuft, wird plötzlich …
Wer sich dafür entscheidet, einen Menschen in seinem eigenen Zuhause zu pflegen, steht vor Herausforderungen: Viele Abläufe gehen bei uns automatisch. Doch wie lässt sich ein Erwachsener heben? Wie für die richtige Körperhygiene sorgen, wie beim Stuhlgang helfen? Wie funktioniert das An- und Auskleiden?
Die Pflegekassen bieten kostenlose Beratungen für pflegende Angehörige an, die genau diese Fragen beantworten. Kurse für pflegende Angehörige gibt es bei den Maltesern, Pflegediensten, Nachbarschaftshilfen oder auch in Krankenhäusern vor Ort.
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