Die Sorgende Gemeinschaft am Lebensende

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen rund um die Ricam Initiative SorGaL. Wenn Sie weitere Fragen haben, rufen Sie uns einfach an oder setzen Sie sich über das Kontaktformular mit uns in Verbindung. Wir werden Ihnen so schnell wie möglich antworten

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Rund um SorGaL

SorGaL (Sorgende Gemeinschaft am Lebensende in Berlin-Rudow) ist ein Projekt des Ricam Hospizes in Berlin Rudow, in der eine sorgende Gemeinschaft in Berlin Rudow entwickelt wird, um die Lebenssituation lebensverkürzt erkrankter Menschen und ihrer An- und Zugehörigen zu verbessern.

Was heißt das konkret? Wir versuchen, eine für jede Person gut erreichbare und verständliche Gemeinschaft aufzubauen, die verschiedene Angebote in der Nachbarschaft mit den Bewohner*innen aus Rudow und den Patient*innen des Ricam Hospizes und deren An- und Zugehörigen im Sinne einer „Sorgenden Gemeinschaft“ zusammenbringt.

Das Ricam Hospiz als einzige teilstationäre Einrichtung dieser Art bietet sich für die Entwicklung der Sorgenden Gemeinschaft an, da durch den teilstationären Charakter eine stärkere Öffnung in die Alltagswelt bereits gegeben ist.

Das Ricam Hospiz war einer der ersten stationären Hospize in Berlin und betreibt seit 2020 das erste Berliner teilstationäre Hospiz für Erwachsene in Berlin Rudow.

Besonders wichtig ist uns bei unserer Arbeit von Anfang an die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen, deren Leben durch ihre Krankheit verkürzt wurde und ihre An- und Zugehörigen.

Über zwei Drittel aller pflegebedürftiger Menschen in Deutschland werden von nahen An- und Zugehörigen zu Hause betreut. Allerdings fühlen sich viele Familienangehörige, die infolge steigender Mobilität, Berufstätigkeit und gesellschaftlichem Wandel nicht immer in räumlicher Nähe zu ihren pflegebedürftigen bzw. erkrankten Nahestehenden wohnen, nicht immer in der Lage, die Angehörigen selber zu versorgen. Nur wenige Menschen haben Zugang zu stationärer oder teilstationärer palliativer Versorgung, gleichwohl diese sowohl die Erkrankten als auch die An- und Zugehörigen sehr entlasten kann. Deswegen möchten wir mit dem Ansatz einer Sorgenden Gemeinschaft am Lebensende (SorGaL) in Rudow Verantwortung übernehmen und mehr Menschen erreichen, denen diese Entlastung zugutekommen kann.

Palliativversorgung stellt für viele Menschen eine Hürde dar, weil mit der Palliativversorgung oft Trauer und Abschied verbunden wird. Das kann Menschen beängstigen oder verunsichern. Das Projekt SorGaL ermöglicht, dass Alltagsstrukturen und unterschiedliche Angebote aus dem Bezirk Neukölln/Rudow im Ricam-Hospiz angeboten werden und diese Barriere durch gemeinsames Erleben und Teilen überwunden wird.

Das Ziel von SorGaL ist die Gewährleistung einer guten Lebensqualität bis zuletzt für
Schwerstkranke und Sterbende sowie die Unterstützung ihrer pflegenden An- und Zugehörigen.

– die Lebensqualität von Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen und dem Wunsch nach palliativer Versorgung verbessern und erhalten. Ein Weg dahin ist ein leichter Zugang zu sozialen, pflegerischen und palliativen Versorgungsangeboten und gleichzeitig die Erhöhung der Teilhabe durch weitere Angebote, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen.

– pflegende An- und Zugehörige bei der Bewältigung der täglichen Herausforderungen entlasten. Das kann bedeuten, dass sie Unterstützung bei Behördenwegen erhalten, aber auch Wissen über Krankheiten und Pflege sowie Entlastungsangebote für sie selber. Auch ihre Lebensqualität und Gesundheit gilt es, in dieser Lebensphase zu stärken.

– bereits bestehende Angebote im Bezirk miteinander vernetzen. Dazu können gehören:

  1. Pflegestützpunkte und bezirkliche Beratungsstellen
  2. Kontaktstellen Pflege Engagement, um ehrenamtliche Sorgende einzubinden
  3. Angebote zur Unterstützung im Alltag und ehrenamtlichen Besuchsdienste
  4. Selbsthilfestrukturen und bestehende Nachbarschaftsinitiativen
  5. lokale Religionsgemeinschaften und Migrantencommunities,
  6. lokale Unternehmen im Kontext ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements

Diese unterschiedlichen Anbieter sollen zusammengebracht werden, um gemeinsam Möglichkeiten zur Erhöhung der lebensverkürzt erkrankten Menschen und ihre An- und Zugehörigen zu schaffen.

Durch das SorGaL-Projekt wird auch die Öffentlichkeit für das Thema Palliativversorgung sensibilisiert und dadurch können perspektivisch mehr Menschen für diese Versorgung in der letzten Lebensphase erreicht werden. Es werden Hürden in der Wahrnehmung von Palliativangeboten abgebaut. Schwerstkranke und Sterbende werden als Teil der Gesellschaft wahrgenommen und die Sensibilisierung kann auch dazu beitragen, dass An- und Zugehörige auf mehr Verständnis bei Arbeitgebern treffen oder selber in der Rolle der Arbeitgeber mehr Verständnis entwickeln.

Sehr wichtig ist uns, dass wir für alle Menschen gut erreichbar und verständlich sind. Insbesondere bedeutet dies, dass wir die Prinzipien der interkulturellen Öffnung, des Diversityansatzes und der Anti-Diskriminierungsarbeit verfolgen und in jeder Phase unserer Arbeit berücksichtigen. Wir möchten die Freiwilligenarbeit und das Bürgerschaftliche Engagement stärken und ausgehend von der UN-Behindertenrechtskonvention dazu beitragen, die Forderung nach Inklusion voranzubringen. In unserem Projekt und unserer Einrichtung stehen wir für die Förderung der Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ein.
  1. a) Lebensverkürzt oder chronisch erkrankte Menschen, die z.B. an Parkinson, Diabetes Mellitus, Arthrosen, multipler Sklerose, Krebs, Demenzen und anderen chronischen Krankheiten leiden.

Hier sollen beispielsweise Beratung zu symptomlindernden Maßnahmen, Gespräche und therapeutische Angebote im Kontext einer begrenzten Lebenszeit bzw. Umgang mit existenziellen Fragen angeboten werden. Darüber hinaus werden sozialtherapeutische Unterstützung, pflegerische Maßnahmen, seelsorgerische und sozialpädagogische Angebote zur Unterstützung und Bewältigung dienen.

  1. b) Pflegende An- und Zugehörige, die einen erheblichen Anteil ihrer Zeit der Betreuung, Begleitung und Pflege ihrer Nächsten widmen und ggf. in einem Haushalt leben. Hier kann die Entlastung durch Einzel- und Gruppengespräche, konkrete Beratung hinsichtlich behördlicher Vorgänge, praktische Schulungen zu pflegerelevanten Themen oder Selbsthilfegruppen herbeigeführt werden.
  2. c) Die umgebende Öffentlichkeit im Stadtteil, die für die Belange der Zielgruppen a) und b) sensibilisiert werden soll und über die die zivilgesellschaftlichen und nachbarschaftlichen Ressourcen aktiviert werden sollen.

Erfahren Sie mehr in unserem Video über die
Initiative Sorgende Gemeinschaft am Lebensende

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