Liebe Freundin, lieber Freund des Ricam Hospizes,
die Adventszeit ist für viele von uns eine Zeit des Lichts, der Hoffnung und Freude. Menschen, die sich um jemanden sorgen, der schwer krank ist, können diese schönen Momente in diesen Tagen nicht teilen. Bei ihnen überwiegen Gefühle der Ungewissheit und der Überforderung. Die Last auf ihren Schultern wiegt noch schwerer als sie es ohnehin schon ist. Während sich andere auf die Festtage freuen, erfahren sie selbst Trauer, Verzweiflung und im schlimmsten Fall Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit. Diese Menschen zu unterstützen, sie zu entlasten und ihnen beizustehen in einer untröstlichen Lage und sie darin zu begleiten, Abschiede zu gestalten, ist eines unserer wichtigsten Ziele. Deshalb bauen wir künftig unsere Angebote in dieser Richtung sehr stark aus.
Wir haben in diesem Jahr das notwendige Darlehen für den Bau des Hospizzentrums mit Berlins erstem Tageshospiz für Menschen ab dem 18. Lebensjahr erhalten – dank der großartigen andauernden Spendenbereitschaft von Ihnen. Ihre Unterstützung ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Bank. Mit vielen Freunden und Förderern haben wir in einer feierlichen Zeremonie den Grundstein für das Hospizzentrum gelegt; die Bauarbeiten sind in vollem Gange.
Zugleich ergänzen und entwickeln wir die bewährten Angebote unseres Palliativen Hilfsdienstes d.E.L.P.H.i.N. Dafür und für unser stationäres Hospiz, dessen 20-jähriges Bestehen wir in diesem Jahr feiern konnten, stellten wir neue Kolleginnen und Kollegen ein. Wir gewinnen mehr Ehrenamtliche, befähigen sie in unseren Kursen zur Sterbebegleitung und sind dabei, uns intern vielen Herausforderungen, beispielsweise in der Digitalisierung zu stellen.
Zu diesen Aufbrüchen in die Zukunft, gehörten 2018 auch Abschiede und Tränen. Dorothea Becker, die das Ricam Hospiz mitgegründet und 20 Jahre geführt hat, ist in den Ruhestand gegangen. Ihre Aufgabe fortzuführen, ist für mich eine große Ehre und Verantwortung. Immerhin geht es um nichts weniger, als das Ricam Hospiz auf Zukunftskurs zu halten und dabei das zu bewahren, was den Kern des Ricam Hospizes ausmacht.
Weitere 3 Kolleginnen sind in diesem Jahr in den Ruhestand gegangen, 3 Pflegefachkräfte, die von Anbeginn des Ricam Hospizes dabei waren bzw. starke Impulse in der Hospizarbeit gesetzt haben: Gerlinde Scholdei, Inge Schiffner und Claudia Gerlach-Jäkel. Ich bin dankbar, dass diese Frauen ihren so wertvollen Beruf im Ricam Hospiz bis zum Rentenalter ausüben konnten und in ihrem Wirken das Ricam Hospiz so geprägt haben.
Ja, es gab Tränen bei diesen Abschieden. Sie gehören dazu. Sie helfen uns dabei, den Menschen, die uns im Leben wichtig sind, einen Platz in unseren Herzen zu geben. Und wenn die Tränen geweint sind, können wir wieder deutlich und klar das Licht sehen, das uns den Weg leuchtet.
In diesem Sinne wünsche ich – Ihnen, Dir, Euch – nun eine Advents- und Weihnachtszeit voller Licht und Hoffnung inmitten lieber Menschen.
Ihre, Eure, Deine
Toska Holtz