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Hospiz macht Schule

…um Kindern behutsam über das Leben und den Tod zu sprechen.

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Unser Team bestand aus 12 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und einer hauptamtlichen Koordinatorin. Manche waren als sogenannte Teamerin eingesetzt, andere als „lila Damen“. Während des Tages wurde sowohl im ganzen Klassenverband als auch in Kleingruppen mit vier bis fünf Schüler_innen gearbeitet. Jede Kleingruppe hat eine „Teamerin“, welche sie die ganze Woche über begleitet. Unterstützt werden die Teamer_innen und Schüler_innen von den „lila Damen“. Diese führen Gespräche, trösten, wenn es notwendig ist, kümmern sich um das Material und vieles mehr. In den Kleingruppen wird gemalt, gespielt, geredet, gesungen, meditiert, gemeinsam Bilderbücher angesehen und vieles mehr.

An dieser Stelle ein paar Stimmen der beteiligten Teamer_innen und lila Damen.

Sandra (Fotografin, lila Dame): „Wie bereichernd dieses Projekt für alle kleinen und großen Teilnehmer_innen gewesen sein muss, ist mir ganz am Ende der fünf bunten Tage noch einmal in den Sinn gekommen – bei meinem persönlichen Wochenrückblick während eines Spaziergangs mit Hund. Ich bin wirklich glücklich, dass wir das Projekt an dieser Schule verwirklichen konnten – auch weil es ausnahmslos positives Feedback von den Kindern, den involvierten Lehrer_innen und den Eltern gab. Das hatte ich mir zwar so erdacht, erhofft und vorgestellt, aber es in echt nachzuspüren, ist doch noch mal was ganz anderes. Es ist wahrlich schön zu wissen, für Kinderseelen etwas derart Gutes getan zu haben, von dem sie ganz gewiss noch lange profitieren können … vielleicht sogar ihr ganzes Leben lang. Wann darf man das schon mal behaupten?“

Astrid (lila Dame): „Die Arbeit in der Projektwoche war sehr intensiv und konzentriert. Die Kinder waren wach und aufmerksam dabei. Als lila Dame hat man die Aufgabe spontan auf Situationen zu reagieren: Unterstützung in Kleingruppen oder in Absprachen der Teamerinnen und Tagesablauf.“

Jasamin (Teamerin): „Ich bin jedes Mal begeistert von der großen Neugier und der aufrichtigen Offenheit, mit denen sich die Kinder im Rahmen der „Hospiz macht Schule“-Woche auf Fragen zu Leben, Tod und Krankheit einlassen. Es war ein schönes Erlebnis zu sehen, wie gelassen sich Kinder den Themen von Leben, Tod und Sterben ohne Ängste zuwenden können. Und wieder einmal habe ich in der Woche gelernt, dass es nicht die Kinder sind, die das Tabu „über den Tod zu sprechen“ aufrechterhalten. Schade, dass es solche wichtigen Projektthemen noch nicht in den Lehrplan aller Grundschulen geschafft haben. Das wäre ein großer Gewinn für den Umgang mit Krankheit und Tod in unserer Gesellschaft.“

Nancy (Teamerin): „Mein Eindruck, dass „Hospiz macht Schule“ ein schönes und durchaus wichtiges Projekt ist, hat sich in der Woche voll bestätigt. Die Kinder in meiner Gruppe sind sehr aufgeweckt und dem Thema gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich war sehr erstaunt darüber, wieviel Erfahrung die Kinder in diesem Alter schon mit diesem Thema haben und wie offen sie auch damit umgehen können. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Mal!“

Anne (Teamerin): „Für mich war das Projekt „Hospiz macht Schule“ sehr beeindruckend. Die Kinder waren von Anfang an offen und neugierig auf die Themen. Es gab keine Vorbehalte und Tabus! Somit freue ich mich auf das nächste Projekt im Februar.“

Vom 16. Februar bis zum 20. Februar 2015 geht wieder ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen des Ricam Hospizes in eine andere Neuköllner Grundschule.


Informationen zum Projekt „Hospiz macht Schule“

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ findet zu unterschiedlichen Zeiten bundesweit statt. Durchgeführt wird dieses Projekt von zuvor befähigten und ehrenamtlich engagierten Menschen aus örtlichen Hospizgruppen in Kooperation mit den Grundschulen. Die Projektwoche hat an jedem Tag einen neuen Themenschwerpunkt.

1. Tag: Werden und Vergehen – Wandlungserfahrungen
2. Tag: Krankheit und Leid
3. Tag: Sterben und Tod
4. Tag: Vom Traurig-Sein
5. Tag: Trost und Trösten

Das Ricam Hospiz hat das Projekt bereits zum 5. Mal durchgeführt.