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„Hospiz macht Schule“ – Projektwoche in Neuköllner Grundschule

„Hospiz macht Schule“ ist ein Titel, der aufhorchen lässt und seine Doppelsinnigkeit in einem spannenden Projekt zur Entfaltung bringt.

Die Projektwoche findet in der Neuköllner „Grundschule am Regenweiher“ vom 30.03.09-03.04.09 statt. Sie wird schon seit einem halben Jahr mit viel Engagement und Freude von Mitarbeiterinnen des Ricam Hospizes und der Klassenlehrerin Frau Katrin Vogler, unterstützt vom Schulleiter Herrn P. Hoppe, vorbereitet.

Im Fernsehen – meist in Krimis – erleben Kinder den Tod bzw. das Sterben in einer Scheinwelt. In der Realität haben allerdings 90% der Kinder schon in den ersten 10 Lebensjahren Kontakt zu diesem Thema. Ob ein naher Verwandter stirbt oder ein liebgewonnenes Haustier – oft bleiben Kinder mit ihrer Traurigkeit allein, da es in den meisten Familien ungewohnt ist, über Verlust, Tod und Sterben zu sprechen. Es bestehen große Berührungsängste, die die Hospizbewegung helfen will, abzubauen. Eine ganze Woche wenden sich die Kinder, fünf erfahrene Hospizmitarbeiterinnen und die Klassenlehrerin in einem geschützten Rahmen behutsam den Fragen von Werden und Vergehen; Krankheit und Leid; Tod, Sterben und Traurigsein unvoreingenommen zu und finden gemeinsam Wege aus der Sprachlosigkeit.

Am letzten Projekttag werden die Kinder zum Thema: „Wie kann man trösten?“
erfahrungsgemäß wundervolle Ideen haben, die zusammen mit den anderen
Arbeitsergebnissen der Projektwoche den Eltern, geladene Gäste und
Pressevertretern in einem gemeinsamen Fest vorgestellt werden.
Der Bildungsstadtrat (Bildung, Schule, Kultur und Sport) des Bezirks Neukölln
hat die Einladung zur Projektpräsentation zum Abschluss der Projektwoche angenommen und wird mit Frau Dorothea Becker, der Leiterin des Ricam Hospizes, anwesend sein. Die Projektpräsentation, zu der hiermit auch Pressevertreter eingeladen werden, wird ab 11.30 Uhr am 3.4.2009 in der Grundschule am Regenweiher, Johannisthaler Chaussee 328 – 340 in 12351 Berlin, stattfinden.

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ wurde 2005 speziell für Kinder der Altersgruppe der 9-10- Jährigen konzipiert und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Renée Puhlmann vom Neuköllner Ricam Hospiz hat mit ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern die inhaltliche Gestaltung der Projektwoche übernommen. Sie weiß: „die guten Erfahrungen aus anderen Projektwochen zeigen, dass viele Kinder die Gelegenheit rege nutzen, über ein sonst tabuiertes Thema mit kindlicher Offenheit zu reden und Fragen zu stellen“. Die Zusammenarbeit von Schule, Hospiz und Eltern fördert den generationsübergreifenden Austausch und Zusammenhalt. „Wir danken herzlich den Unterstützern, die uns dabei geholfen haben, die Unterrichtsmaterialien wie z.B. die „Schatzkisten“ für unser Projekt anzuschaffen.“

Das Ricam Hospiz
Seit mehr als zehn Jahren betreut und begleitet das Ricam Hospiz im stationären
bzw. ambulanten Bereich schwerstkranke Menschen und deren Angehörigen in der letzten Lebensphase. Die Hospizbewegung, mit ihrem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement möchte dazu beitragen, dem Lebensende mit Respekt und Würde zu begegnen und Sterbende in unsere Gesellschaft einzubeziehen „Hospiz macht Schule“ ist ein Teil dieser Bemühungen.
Kontaktaufnahme für die Präsentation:
Projektleiterin im Ricam Hospiz Renée Puhlmann Tel: 629 818 19
Das Projekt “Hospiz macht Schule“ ist Teil der Bemühungen des Ricam Hospizes,
die Hospizarbeit im Stadtteil zu verankern und Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern zu erhöhen. Mit Mitteln des europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Berlin werden diese Aktivitäten unterstützt.